kommt ein Martin Lüker nach Immenhausen und alle klopfen sich auf die Schenkel. Ich habe es gewusst. Eine Veranstaltung mit Martin Lüker ist immer ein Erfolg. Er ist und bleibt ein Profi. Über seine Fähigkeiten als Pianist gibt es keine zwei Meinungen. Das lässt er kurz anklingen bei einem Medley mit witzigem Text, indem viele Komponisten von Bach, Beethoven, Mendelssohn, Mozart bis Hindemith so einige vorkommen und Lüker dazu die eindeutige musikalische Erkennung spielt. Aber sein wirkliches Können liegt in seiner Pfiffigkeit, seiner Schlagfertigkeit und seiner im richtigen Augenblick zu machenden Pausen. Sogar wenn ein Gag mal nicht so rüberkommt, wie erwartet, hat er sofort etwas zum Draufsetzen und schon ist das Publikum wieder bei ihm. Seine Mimik ist grandios und unterstreicht seinen Vortrag punktgenau.
Unsere Veranstaltungsreihe musste wegen des Umbaus des Glasmuseums in das Aktions‑, Kultur- und Jugendzentrum in Immenhausen umziehen. Das erklärt vielleicht die nicht ganz ausverkaufte Vorstellung. Der Saal ist um einiges größer als der des Glasmuseums und somit standen auch mehr Plätze zur Verfügung. Auch mussten wir mit dem Vorurteil umgehen, dass einige sagten, dass sie noch nie im Akku waren und auch nicht hingehen würden, was dem Veranstalter sehr fremdartig vorkam.
Wie auch immer. Es war eine gelungene Vorstellung. Es gab zwei Zugaben. Hätte nicht der Künstler musikalisch eindeutig auf ein Ende hingewiesen – „wann geht ihr endlich nach Hause“ – hätten es auch mehr Zugaben sein können. Nach der Vorstellung wurde ich als Veranstalter vom Publikum beglückwünscht für den schönen Abend. Was will man mehr.
Foto: Paulo da Costa